Die Südostschweiz,
xx.August 2004
Die Schweizer Post soll "Die Post" bleiben!
Ein Ja
zur Initiative "Post für alle" ist entscheidend, damit
auch in Zukunft im ganzen Land - in Agglomerationen und in den weniger
besiedelten, ländlichen Gebieten - ein flächendeckender Service
public durch die Post angeboten werden kann.
1997 hat
das Parlament beschlossen die damalige PTT in die öffentlich-rechtliche
Anstalt Die Post und in die Swisscom AG zu trennen. Die Quersubventionierung
vom rentablen Telekombereich zum weniger rentablen Postbereich sollte
aufgehoben werden. Die Swisscom betreibt heute ein florierendes Geschäft
und hat dieses Jahr 2,9 Milliarden Franken an Dividenden ausgeschüttet,
wovon der Bund als Mehrheitsaktionär 1,6 Milliarden Franken erhielt.
Auf der anderen Seite erwirtschaftet die Post dank des Postfinance-Bereiches
einen Überschuss von 366 Millionen Franken, das Poststellennetz
hingegen schreibt Verluste. Die Post ist durch den Bund verpflichtet
worden ein flächendeckendes Poststellennetz anzubieten - allerdings
ohne diese Leistung zu bezahlen. Weil gleichzeitig das Monopol der Post
reduziert wurde und neu private Postdienstanbieter zugelassen wurden,
verminderte sich der Ertrag der Post. Es ist klar, dass die privaten
Postdienstanbieter nur die rentablen Dienste in den Ballungszentren
im Auge haben und kein flächendeckendes Poststellennetz anbieten.
Wenn die Post für den Auftrag des Bundes nicht entschädigt
wird und sie keinen Verlust schreiben will, muss sie Poststellen schliessen
(von 2001 bis 2003 hat sie gegen 1'000 Poststellen geschlossen).
Genau
dies soll mit der Post-Initiative verhindert werden. Die Post soll für
das flächendeckende Poststellennetz entschädigt werden. Solange
sie ihr Poststellennetz selbsttragend finanzieren kann, kostet es den
Bund gemäss Post-Initiative nichts. Dies ist dann der Fall, wenn
das Parlament den Postmarkt nicht noch weiter liberalisiert. Sollte
aber die Liberalisierung weiter vorangetrieben werden und damit der
Post ein Teil der Existenzgrundlage entzogen werden, soll der Bund die
von ihm verursachten Defizite übernehmen. Und dies auch erst dann,
wenn die Konzessionsgebühren von privaten Postdienstanbietern die
Defizite nicht decken können. Der Bund soll die Gewinne der Swisscom
für die Defizite des Poststellennetz einsetzen, wenn dies nötig
wird.
Zudem
gilt es zur Post Sorge zu tragen, weil sie eines der wichtigen und wenigen
nationalen Symbolen in diesem Land geblieben ist. Die Poststelle ist
Begegnungszentrum für jung und alt und hat so einen Wert, den man
nicht in Franken messen kann. Heute ist die Post die zweitgrösste
Arbeitgeberin der Schweiz und beschäftigt rund 54'000 Mitarbeiter
und bildet über 1'400 Lernende aus. Viele dieser guten Arbeitsplätze
werden in den Randregionen angeboten und tragen dadurch zum Gedeihen
der Regionen bei. Nur ein kleiner Teil der abgebauten Arbeitsplätze
werden durch die neuen Anbieter von Postdienstleistungen aufgefangen.
Wir sagen
Ja zur Schweizer Post am 26. September.
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