
Drei Fragen zur Junisession 2007
Solothurner
Zeitung, 02.06.2007
1.
Ist
die Einbürgerung ein begründungspflichtiger Verwaltungsakt
oder ein politischer Akt ohne Begründungspflicht? (SVP-Initiative
"für demokratische Einbürgerungen")
Selbst
wer Einbürgerung als politischen Akt verstanden haben möchte,
muss dafür eintreten, dass auch dieser Akt begründet wird
und nachvollziehbar ist. Reine Willkür ist eines Rechtsstaates
unwürdig.
Die SVP Einbürgerungsinitiative ist so populistisch wie vieles
andere aus der SVP-Küche. Ich lehne sie ab.
2.
Müssen die Meldeschwellen zur Verhinderung verdeckter Firmenübernahmen
gesenkt werden, bzw. genügt die geplante Verschärfung? (Finanzmarktgesetz)
Das geltende
Recht muss durchgesetzt werden:
Bsp: Mehrere Investoren kaufen Aktienpakete unterhalb der Meldeschwelle
und legen sie dann zusammen.
Zudem
braucht es Verschärfungen:
- Optionen
und andere Instrumente gleich zählen wie Aktien.
- Offenlegung
von Beteiligungen ab 3% statt 5%.
- Strafandrohung:
Verlust der Stimmrechte in der AG bei Verstössen.
3.
Soll die Abgabe von Taschenmunition an Soldaten eingeschränkt werden?
(Motion im Ständerat)
Für
Fachleute ist erwiesen: Mit der Einschränkung der viel zu hohen
Verfügbarkeit von Schusswaffen und Munition können Leben gerettet
und das Drohpotenzial im Rahmen der häuslichen Gewalt deutlich
gesenkt werden.
Fürs erste bin ich dafür, dass die Taschenmunition nicht mehr
nach Hause genommen werden kann.
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