
Drei Fragen zur Sondersession des Nationalrats Mai
2006
Solothurner
Zeitung, 06.05.2006
1. Soll
der Bundesrat seine Swisscom-Aktien verkaufen?
Der Bund
muss Mehrheitsaktionär der Swisscom bleiben. In der Wirtschaft
gilt, wer die Mehrheit hat, hat das Sagen. Der Bund muss als Eigner
die Grundversorgung mit Telecom-Leistungen sichern und garantieren.
Der Bund ist als Eigentümer der Swisscom durchaus geeignet, wenn
nicht einzelne Bundesräte mit dem Vorschlaghammer Eigner-Politik
betreiben wie das kürzlich erstmals passiert ist.
2. Soll das Verfahren bei Bundesratswahlen geändert werden -
z. B. eine Listenwahl?
Wahlen
in den Bundesrat hängen nicht primär vom Wahlprozedere ab,
sondern vom politschen Willen des Wahlgremiums Bundesversammlung. Wenn
die Bundesversammlung und die tragenden politischen Kräfte, verantwortungsvoll
vorgehen, kann ein gutes Resultat herauskommen. Die freisinnige Angstwahl
("wenn wir Blocher nicht wählen, macht er uns kaputt")
vom 10. Dezember 2003 muss eine Ausnahme bleiben.
3. Unterstützen
Sie die Volksinitiative für eine Einheitskrankenkasse?
Die Initiative
Einheitskrankenkasse möchte dem unschönen Gerangel und dem
riesigen Werbeaufwand der heutigen Krankenkassen um die guten Risiken,
d.h. jüngere, gesunde Versicherte, einen Riegel schieben. Die Initiative
möchte den Verwaltungsaufwand der verschiedenen Krankenkassen etwas
senken. Sie verdient meine Unterstützung.
|