
Wintersession
2004. 05. Sitzung / 02.12.04-14h15
Personenfreizügigkeit.
Flankierende Massnahmen
Ernst Leuenberger
warnt davor, im Ärger über einen Einzelfall einen Entscheid
zu treffen
Leuenberger
Ernst (S, SO): Ich erschrecke nicht so schnell; aber nachdem wir uns
heute in dieser schwierigen Materie allesamt auf allen Bänken sehr
viel Mühe gegeben haben, bin ich etwas erschrocken, als Herr Carlo
Schmid seine 50 PS in Betrieb gesetzt hat, um dem Präsidenten des
Schweizerischen Gewerkschaftsbundes und offenbar seiner Angetrauten
heimzuleuchten.
Ich will gar nicht überprüfen, ob diese Vorwürfe gerechtfertigt
sind oder nicht. Ich muss Ihnen einfach gestehen, ich würde es
für sehr, sehr problematisch halten, wenn man aufgrund dieser Darstellung,
dieser behaupteten Zusammenhänge einen Entscheid treffen würde,
der doch recht einschneidende Auswirkungen auf die Gesamtsituierung
dieser Vorlage haben könnte. Ich denke, Herr Kollega Schmid ist
mit mir einig, dass der Zorn ein schlechter Ratgeber ist. Es wäre
nicht gut, wenn man im Zorn über den politischen Gegner mit persönlichen
Argumentationen Gesetzgebung zu machen begänne.
Wenn ich die Ausführungen der Kommissionsmehrheit richtig verstanden
habe, ist auch diese Regelung, die die Mehrheit hier vorschlägt,
Teil einer gefundenen Lösung zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern.
Ich würde sehr dafür plädieren, dass wir nicht eine halbe
Stunde vor Schluss der Beratungen hier noch mit dem Henkerbeil in möglicherweise
erklärbarem und berechtigtem Zorn eine Lösung treffen, die
dann nur Schwierigkeiten macht.
Wenn wir Zeit hätten zu debattieren, würde ich gerne mit Herrn
Schmid, da er diese ganzen Arbeitsplatzsituationen auf der Hochpreisinsel
Schweiz schildert, in eine Diskussion über Transportpreise eintreten.
Ich würde ihn eigentlich gerne dazu einladen - aber wir haben heute
die Zeit nicht dazu -, sich davon zu überzeugen, dass die Strassentransporteure
und die Schienentransporteure gemeinsam versuchten, sich auch gegen
internationale Dumpingkonkurrenz zu wehren. Ich finde, da passiert wenig
bis nichts.
Das war nur eine Klammerbemerkung, um zu zeigen, dass ich trotz meiner
etwas kritischen Bemerkungen zum vorherigen Votum Schmid nicht in Unversöhnlichkeit
versinke.
Ich bitte, der Mehrheit zuzustimmen.
Die
ganze Debatte
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