
Ständerat: Frühjahrssession 2003
Bundesnahe
Unternehmungen.
Kaderlöhne und
Verwaltungsratshonorare
Mittwoch, 05. März 2003
Die
ganze Debatte zu diesem Geschäft
Leuenberger Ernst (S, SO): Vielleicht wäre es nützlich, wenn
ich Herrn Hofmann höflich bitte, den Antrag Brunner noch einmal
durchzulesen. Die Minderheit Brunner fordert ja wirklich nicht die individuelle
Publikation. Das muss vielleicht doch noch einmal klargestellt werden,
aus Fairnessgründen, wie es sich hier im Ständerat gehört.
Eine zweite Bemerkung: Es gibt ja inzwischen auch Erfahrungen bei diesen
Bundes- und bundesnahen Betrieben. Wenn wir heute eine Statistik machen
würden, wie sich die Geschichte angelassen hat mit diesen teuren,
von aussen aus der Privatwirtschaft eingekauften Spitzenmanagern bei
diesen Bundesbetrieben einerseits und bei jenen Topkadern, die aus eigenen
Bundesbeständen hervorgegangen sind, andererseits, dann lässt
sich hier und heute eine eindeutige Bilanz zugunsten jener ziehen, die
aus dem Bereich der Bundesbetriebe hervorgegangen sind.
Die sehr teuren Topmanager für den Güterverkehr bei den SBB,
die man international eingekauft hat, die äusserst liebenswürdige
Persönlichkeiten waren und sind, haben ihre Ziele nach sehr kurzer
Zeit so verfehlt, dass sie wieder gegangen sind. Der topteure Herr Brown
bei der Post, den man, glaube ich, in Kanada oder von sonst weit weg
geholt hat, hat eine Sache bei der Post angerichtet wie sonst niemand.
Ich bitte Sie also, auch hier die Proportionen zu wahren und entgegen
dem, was Herr Hofmann vermutet, einmal festzuhalten, dass hochqualifizierte
Leute aus Bundesbeständen - das war früher mehr so Militärmaterial:
Bundesbestände! - an der Spitze dieser Bundesbetriebe, soweit sie
heute dort stehen, zu Löhnen, die eben noch nicht privatwirtschaftlich
sind und es auch nie sein sollen, gute Arbeit leisten. Übrigens
zu publizierten Löhnen: Die Löhne des Chefs der Post, des
Chefs der SBB und des Chefs der Swisscom sind inzwischen bekannt.
Herr Alder verteidigt den Service public mit einer Intensität -
auch gegen den Bundesrat, wozu ich Herrn Alder nur gratulieren kann
-, mit einer Intensität, auch zu einem nicht privatwirtschaftlichen
Lohn, die mir Bewunderung abringt.
Ich möchte einfach darum bitten, gewisse Unterschiede zu beachten
zwischen diesem Service public und den darin Dienenden und der reinen
Privatwirtschaft, die ich offenbar immer noch zu wenig kenne - trotz
meiner 58 Lebensjahre. Es gibt da gewisse Unterschiede, die wir berücksichtigen
müssen.
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